© Candy Welz
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  • Großes Haus
  • Premiere 17.09.2021
  • Stückdauer 1 Std. 40 Min.

Die Legende von Paul und Paula

von Ulrich Plenzdorf

Der Zufall will es, dass sich in Paula und Paul zwei unglücklich Suchende begegnen. Zwei, die nur für einen flüchtigen Trost ausbrechen wollten. »Keiner ist das, was der andere sucht«, schreibt ihnen ihr Autor Ulrich Plenzdorf zu. Doch genau da schlägt es ein, das Glück. Sowas hat Paul noch nie erlebt. Diese Frau reißt ihn aus seinem Leben als angepasster Funktionär wie aus einer rostigen Verankerung. Und Paula? Packt mit beiden Händen zu. Der Moment vom ­reinsten Glück ohne Ende aber währt nicht lange. Denn Paul kann einfach nicht aus seiner Haut und kehrt plötzlich den Beamten raus: »Wir können doch Freunde bleiben...«. Für Paula ist das ein Schlag ins Gesicht. Daran können auch Pauls plötzliche Rückkehr und seine ernsten Absichten vorerst nichts ändern. Bis er zu einem eindrucksvollen Mittel greift, um das verschlossene Herz von Paula zu öffnen.

Im Titel des Romans angelegt, hat es sich längst bewahrheitet: Ulrich Plenzdorfs Erzählung ist zur Legende geworden. Die Verfilmung durch Heiner Carow aus dem Jahr 1973 genießt bis heute Kultstatus. Weniger bekannt ist die Fortschreibung der Geschichte durch Plenzdorf, in der Paul auf Laura trifft, die Paula wie aus dem Gesicht geschnitten ist, scheinbar aber eine gänzlich andere Strategie verfolgt. Das hindert Paul nicht daran sich weiter seinen Tagträumen hinzugeben. Bis ihn die Realität einholt.

Brigitte Dethier, Regisseurin und Intendantin des Jungen Ensembles Stuttgart, wird die zeitlos gewordene »Legende von Paul und Paula« neu aufleben lassen.

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»In der DDR war "Die Legende von Paul und Paula" Kult. […] Am Nationaltheater Weimar nun steigt der Stoff zu zeitloser Größe auf. Zart und unverkrampft inszeniert ihn Brigitte Dethier als berührendes Liebesdrama […] Die Regie hat den Mut bewiesen, sich von der Vorlage zu lösen. Sie hat ein eigenständiges Theaterstück geschaffen, das glaubhaft zeigt, warum der Stoff so auf die Bühne muss. Dieses Vertrauen auf die Theatermittel ist ein seltenes Kunststück bei Filmadaptionen. […] Der für Musik verantwortliche Christian Decker interpretiert die Puhdys-Hits neu, so dass sie einen Zauber entfalten, den sie einst gehabt haben mögen. […] Dascha Trautwein, Bernd Lange und Bastian Heidenreich […] schlüpfen flink in unzählige Rollen, vom Gynäkologen bis zu Paulas Tochter und dem Bauarbeiterchor, und geben in ihrer bewussten Zurückhaltung Raum für das Paar. Denn natürlich liegt das Gelingen des Abends mit großem Gefühl – niemals gefühlig – an den Darstellern von Paul und Paula: Nahuel Häfliger und Isabel Tetzner. Ihr leidenschaftlicher Umgang miteinander ist in keinem Moment behauptet, sondern jederzeit intensiv. Aus ihren Blicken füreinander spricht eine innige Zärtlichkeit. Natürlich fallen sie übereinander her, aber selbst da ist in aller Leidenschaft eine Behutsamkeit sich innig Liebender zu spüren. Das ist berührendes Spiel innerhalb einer insgesamt berührenden Inszenierung.«
(Nachtkritik, 17.09.2021, Tobias Prüwer)

 

»Regisseurin Brigitte Dethier orientiert sich stark am Kultfilm von Heiner Carow. Die Bilder laufen beim Autor im Kopf mit. Die Bilder auf der Bühne (Carolin Mittler, auch Kostüme) rotieren und abstrahieren: die Garage, das Liebesnest, der Rummelplatz, die Singerstraße, das Treppenhaus, die Party. Herrlich die kuriose, wunderbar animierte Fahrt zu dritt auf die Datsche zu Reifen-Saft. […] „Wenn ich heule, ist alles in Ordnung.“ So ein schöner, poetischer Satz von Plenzdorf, den Paula sagt. Die Inszenierung ist nicht zum Heulen und doch zum Lachen. […] Die Legende von Paul und Paula lebt, 50 Jahre danach auf der Bühne aber irgendwie anders. Das ist gut so.«
(Freies Wort, 21.09.2021, Michael Plote)